... lautet das Motto des 3. Reutlinger Renaissance-Festivals, das vom 1. bis zum 4. November 2012 in der Marienkirche Reutlingen stattfindet.

Kommen Sie mit uns in den weiten Raum zwischen Himmel und Erde und erleben Sie fünf auserlesene Konzerte: eine Vielfalt von geistlichen und weltlichen Werken aus dem epochalen Übergang von der Renaissance zum Barock, aus der Gottergebenheit in die Aufklärung, aus dem einen Katholizismus in die Reformation der Konfessionen.

Was fangen junge Menschen heute mit einer der ältesten Opern an?

Charaktere im Gespräch mit sich und der Welt?

Gesungen und gespielt von Schülerinnen und Schülern aus den Musikschulen Reutlingens und Stuttgarts, die gemeinsam mit dem Chor 'Junges Ensemble' und dem Motettenchor der Marienkirche und dem Instrumental-Ensemble Mvsiche Varie auftreten, wird Emilio de Cavalieris Oper „Rappresentatione di Anima, e di Corpo“, wieder lebendig: am
Donnerstag, 1. November, 19:00 Uhr.

Advent und Weihnachten

Obwohl er in der wechselvollen Zeit der Reformation lebte – sein Sterbejahr jährt sich im Jahr 2012 zum 400. Mal – hat Hans Leo Haßler Texte in deutscher wie in lateinischer Sprache vertont. Kirchenchören wohl vertraut sind seine deutschen Choral-Vertonungen; von hohem Wert sind auch die lateinischen polyphonen Motetten im italienischen Stil.

Der Gegenüberstellung beider Arten von Musik, die wie Advent und Weihnachten zwei Seiten desselben beleuchten, und damit Hans Leo Haßlers großem und bedeutungsvollem Schaffen gewidmet ist das Konzert „Gott in der Krippe – Advent und Weihnachten von Hans Leo Haßler“ am
Freitag, 2. November, 19:00 Uhr
mit Vorstellung der neuesten CD des Peñalosa-Ensembles.

Moderne Musik ist schlecht.

Ein historisches Beispiel dieser immer aktuellen Kritik am Neuen zeigt der Streit zwischen dem Musiktheoretiker Artusi und dem Komponisten Monteverdi anfangs des 17. Jahrhunderts.

Muss neue Musik den alten Regeln gehorchen? Und was kommt dabei heraus, wenn nicht? Erhören Sie Monteverdis Madrigale neu im Konzert „So nicht, Herr Grünberg!“ am
Freitag, 2. November, 21:00 Uhr.

Musik zur Katastrophe?

Eine Messe zu einem Erdbeben? Antoine Brumel komponierte sie, in kunstvollster 12-Stimmigkeit!

Ein Gedicht zur Zerstörung Lissabons? Voltaire verfasste es, in Gott und Menschen anklagenden Worten.

Historische Klänge und Texte, Berichte Überlebender aktueller Katastrophen und Bildprojektionen zeigen, wie alte Kunst und neue Formen ihrer Präsentation mit dem Unbegreiflichen umgehen: im Konzert “Und die Erde erbebte“ am
Samstag, 3. November, 20:00 Uhr.

Mittlerin zwischen Mensch und Gott,

Jungfräuliche Gottesmutter,

Himmelskönigin!

Kirche und Gläubige verehren die Mutter Jesu seit vielen Jahrhunderten in höchstem Maß, Maler haben sie auf unzähligen Gemälden verewigt, Komponisten widmeten ihr Motetten, ganze Messen und Vespern. Die berühmteste davon, die Marienvesper Claudio Monteverdis, erklingt im Konzert „Frau im Himmel? Königin!“ am
Sonntag, 4. November, 17:00 Uhr.